Sonntag, 2. September 2018

Ein musikalischer Sonntag

7:00 Guten Morgen!? He Du, Tag, so begrüßt man seine Freunde aber nicht! So grau und trüb. Ich geb Dir mal noch Zeit, schauen, ob Du das besser kannst.
10:00 Ne, ich glaub das wird heut nix mit uns Beiden. Grauer Nieseldunst hängt überall herum. Kein Lüftchen rührt sich, um die Wolken wegzublasen. Mal sehen, was ich aus diesem tristen Dasein heute machen kann..... Es wird wohl eher ein Tag der kleinen Dinge als der großen Erfolge. Der kleinen ungeliebten Dinge, für die man Geduld braucht - also ein "Gedulds-Tag".

Nach dem späten Frühstück wage ich mich an das Angelschnurknäuel. Dazu suche ich mir einen youtube-Kanal mit passender Blechbläsermusik. Hoffnungslos beginne ich, das Ende der Schnur zu suchen. Knoten für Knoten wird das lose Ende länger und schon nach erstaunlich kurzer Zeit ist alles entwirrt! Wow - Geduld lohnt sich! Für einen guten Angeltag braucht's noch mehr: ich habe eine Menge Köder (Plastikfischchen) gekauft, die müssen alle noch montiert und mit Haken versehen werden. Dann kommen die Fischmesser dran, scharf sind sie nicht gerade. Ich habe von Deutschland einen Schleifstein mitgenommen, aber noch nie Messer geschärft. Mal sehen wie das geht. Ich hoffe, ich mache das richtig? Mit viel Geduld kreise ich die Messer über den Stein. So scharf wie mein Mann, Fritz, die Messer hinbekommt, werde ich das nie schaffen. Aber der hat ja auch tausende Stunden Vorsprung. Bin gespannt auf den ersten Messereinsatz. Als ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, packe ich den Angelrucksack fertig.

Beim letzten Aufenthalt habe ich mir ein Filetiermesser gekauft. Das probiere ich jetzt aus - bei youtube noch die Dorsch-Filetieranleitung aufgerufen und los kann's gehen. Der Fisch hat sich über Nacht im Kühlschrank etwas gekrümmt, aber er entkommt mir nicht. Kaum sind die Gräten draußen, ist das Filet schön flexibel.
Experimental cooking? Ha ha, kochen ist bei mir immer ein Experiment! Heute ohne Anleitung und Rezept. Reis. Kann man obendrauf auch noch Kartoffeln garen? Und Mais gehört bei mir auch immer dazu. Am Schluss den Dorsch hinzufügen....die Spannung steigt: Experiment gelungen! Es mundet köstlich. Keine einzige Gräte erwischt - sauber filetiert, Frau John! Etwas Nachhilfe in Gewürzkunde könnte ich vielleicht noch brauchen. Ansonsten stört leider nur mein Zahn das Geschmackserlebnis.

Ich habe einen alten Regenkombi mitgenommen, den habe ich im Mai einfach ungesehen eingepackt und noch nicht gebraucht. Er strotzt vor Dreck! Das letzte Mal habe ich ihn in einer lehmigen Höhle angehabt, in der man auf Bauch und Rücken durch engste Durchlässe robben musste. Mit der Wurzelbürste bewaffnet wandern wir zur Felsplatte am Ufer. Es ist Ebbe und die Platte liegt trocken, aber sie hat genügend Wasserbecken, die sich sehr gut für eine Handwäsche eignen. Zum Trocknen über das Terassengeländer gehängt, ist die nächste ungeliebte Arbeit erledigt.

Über den Nachmittag gibt es nicht viel zu sagen, da war ich "Konsument". Zuerst bin ich bei der Musik hängen geblieben und habe mir alle möglichen klassischen Blechbläser und Esembles angehört. Beim nebenbei im Internet stöbern rund um mein neues Hobby bin ich über die Quantenphysik zu Quantenmedizin gestoßen. Das Thema klingt ziemlich mystisch, bleibt aber immer wissenschaftlich beleg- und erklärbar. Natürlich stützt sich die Theorie auch hier auf Annahmen, aber so ist das immer in der Wissenschaft. So lange, bis die Annahme widerlegt ist und man neue Annahmen treffen muss. Lasse ich die dort angesetzten Annahmen also vorerst auf für mich gelten. Die ganze Thematik bekommt schon "a Gschmäckle" und viele Begriffe nehme ich ungern in den Mund. Ich lasse sie trotzdem einfach mal gelten, ohne sie mir zu eigen zu machen.
Einige von Euch wissen, dass ich lesen hasse! Warum? Ich halte lesen für einen Zeiträuber! Bei schlechtem Lesestoff fühle ich mich immer verpflichtet, mir alles reinzuziehen und bei gutem Lesestoff kann ich nicht aufhören. So geht es mir heute auch! Ich will am liebsten sofort alles wissen und gelesen haben - vielleicht hat das Internet ja morgen alles vergessen oder gelöscht??? Auf der anderen Seite habe ich jetzt so viel neues gelesen, dass ich wieder ein paar Arbeitstage einlegen sollte, um dem Kopf Zeit zur Verdauung zu geben.


Aus den letzten Tagen habe ich wieder ein paar kleine philosophische Gedanken:
Wellen und Schwingungen gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Kein Wunder, bei der Umgebung!!! Aber bei der Betrachtung des Zusammenspiels aller Wellen und Frequenzen stolpere ich über den "Rythmus". Wellen sind ja etwas immer wiederkehrendes - genauso wie ein Rythmus. Zum Beispiel der Tag-Nacht-Rythmus, die Gezeiten, die Jahreszeiten, Monate, Stunden. Hängt alles mit der Rotation der Erde und der Sonnenumlaufbahn zusammen. Betrachtet man jetzt das Sonnensystem als Analogie eines Atoms, damm müssten die Protonen und Elektronen darin sich ja wellenartig verhalten, d.h. unsere Sonne und Erde verhalten sich auch wie Wellen und die aufgezählten Rythmen entsprechen vielleicht den Perioden übergeordneter Wellen? Im Gegensatz zu den uns bekannten elektromagnetischen Wellen sind jene meines Wissens nicht messbar. So wie man Klangfrequenzen durch ständiges verdoppeln einer sichtbaren Farbe zuordnen kann, so könnte doch diesen großen Rythmen durch Vervielfachen auch ein jeweils entsprechender Ton zugeordnet sein? Oder anders herum: welchem Rythmus wäre denn mein eigener Grundton zugeordnet? Oder noch anders: gibt es überhaupt so viele grundsätzliche Rythmen, aus denen sich unsere 12 Töne ableiten ließen?


Noch ein Gedanke: wenn das Universum harmonisch ist, wieso gibt es dann so viele verschiedene Töne und Farben? Vielleicht muss man es so betrachten: alle Elemente haben unterschiedliche Frequenzen, genauso alle Menschen. Nun gibt es Elemente, die etwas miteinander anfangen können, und welche, die nichts miteinander zu tun haben wollen. Eben genau wie bei uns Menschen.... Trotzdem findet jedes seinen richtigen Zweck, alle Elemente sind erforderlich. Und jeder unserer Grundtöne ist notwendig, um die volle Klangfülle zu erhalten. Wie in einem Orchester.

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