Dienstag, 18. September 2018

Abschied

Der Abschied wird mir leicht gemacht - es regnet. Und das schon die ganze Nacht. Nirgends ist ein Wolkenloch zu entdecken.
Mit dem Transport zum Flughafen habe ich wieder mal Glück gehabt. Dan wollte mich ja mitnehmen, wenn er zur Arbeit fährt - kurz nach 4 Uhr morgens. Oh je, da müßte ich ja schon um 3 Uhr aufstehen...ob es sich da überhaupt lohnt, ins Bett zu gehen? Am Abend vorher klopft es aber an der Tür und Dan teilt mir mit, dass er Spätschicht hat, also gar nicht morgens fährt. Aber seine Freundin Monika! Die nimmt mich mit, und die fährt erst um 5 Uhr. Super! Da kann ich ein wenig länger schlafen.
Ich bin rechtzeitig auf, packe meine Sachen zusammen, auch die gefrorenen Fische. Was habe ich alles vergessen? Die Sicherungen - bis auf eine - ausschalten und dann geh ich vor die Tür. Auf der Straße werden gerade schon die Markierungsstangen für den Winter gesetzt. Ein großer Traktor fährt die Straße entlang und die Stangen werden von einem Roboterarm in den Boden gerammt.

Der Flug verläuft ohne besondere Vorkommnisse, ab Oslo herrscht wieder Sommer und ich kann raten, worüber wir gerade fliegen. Morgen wieder arbeiten......

Montag, 17. September 2018

Kleine Fische mit großer Klappe


Um 9:30 geht die Fähre von Rolla Richtung Harstad - auch Uwe wird sie nehmen. Ein kühler aber sonniger Morgen begrüßt uns, phantastische Wolkengebilde hängen zwischen den Bergen. Das ist mein Norwegen!
Es war wieder mal ein netter Besuch bei meinen Freunden - ich hoffe, wir werden uns noch oft sehen. Hägar ist gesattelt. Ich bin sehr froh über ihn, er macht jeden Blödsinn mit, den ich ihm anschaffe! Diesmal muss er ein 200 l Fass transportieren, das die nächste Ausbaustufe in Richtung "Wasserversorgung" werden soll. Das Fass ist eine bequeme Rückenlehne! Wir genießen die 3-stündige Heimreise, teils zu Wasser, teils zu Land. Hägar bekommt noch einen Benzintrunk, damit er bei meinem nächsten Besuch noch ein Stück fahren kann. Ich selbst mache noch einen kleinen Abstecher über Evenskjer, zum Supermarkt und zum Flughafen, da kann ich schon einchecken. Letzte Station ist der Campingplatz, wo ich versuche das Fass auszuwaschen. Früher war wohl Reinigungsmittel darin und jetzt schäumt es ziemlich stark. Wir werden sehen....

Abschied - mit allem drum und dran. Eine Abschiedsfahrt zu Randi (Viggo ist nicht da) mit einer kurzen Unterhaltung, ein letzter Fischzug. Diese Fische sind heute mal wieder maximal desinteressiert an meinem Köder. Das Meer liegt ölig glatt in der Sonne zu meinen Füßen und blendet mich. Die hohen Berggipfel Richtung Narvik haben über Nacht bereits eine kleine Schneekrone bekommen! Solange die Sonne freie Sicht hat, ist mir gut warm, aber sobald sich Woken davor schieben wird es empfindlich kühl. In 1 1/2 Stunden haben lediglich 3 Babies aus dem Fischkindergarten ihre Klappe aufgerissen und meinen Köder verschluckt. Was solls - Kleinvieh macht auch Mist.
Zu Hause schließe ich noch den neu gekauften Abfluss an den Badestamp an und setze Hägar wieder auf seinen Hochsitz (Paletten). Dann baue ich die Batterie aus - zu spät fällt mir ein, dass ich den Schneeschild ja vorher noch montieren wollte. Hägar bekommt seine Garage übergezogen und noch einen Rest Folie, damit man nicht so leicht erkennen kann, was sich hier versteckt. Nun noch schnell die Fische einfrieren und ausbaldowern, wie ich das Gepäck so klein bekomme, dass es als Handgepäck unterkriege.
Den Abend genieße ich noch mit Blick aufs Meer beim Gebimmel der Schafsglocken. Dann zieht es zu, ein kalter Wind kommt auf und bringt doofen Regen mit. So macht mir das Wetter den Abschied nicht schwer.


Sonntag, 16. September 2018

Keine besonderen Vorkommnisse

Ich habe mich für heute bei Astrid und Uwe eingeladen und bringe bei der Gelegenheit den geborgten Anhänger zurück, der meinen Badestamp so toll transportiert hat. Darüber gibt es nichts besonderes zu sagen, außer dass Astrid uns wieder mal ein tolles Essen kredenzt hat und wir einen fröhlichen Nachmittag und süffigen Abend miteinander verbracht haben. Uwe hat mir ein großes Wasserfass geschenkt - Fotos gibt es hoffentlich morgen.....


"Verbundenheit" und "Wachstum / Autonomie" lassen mich nicht los. Der Glücksfall und die Ideallösung ist, wenn man jemanden hat dem man vertraut und der die selbe Entdeckerlust hat. Also, gemeinsam auf Entdeckungstour gehen. Ich sage dazu "miteinander spinnen". Ich liebe solche gemeinsamen Spinnereien! 
Egal, was man entdecken will und wohin man sich traut, es ist gut zu wissen, dass jemand da ist, wenn man sich zu weit hinaus getraut oder verirrt hat. Das ist nicht nur im physischen Sinne gemeint sondern auch in einer Gedankenwelt. Ich genieße "Schlagabtäusche", wenn ein Wort das andere gibt und man gemeinsam spannende Theorien entwickelt. Im sparring miteinander kann man wachsen aber auch erkennen, wenn man sich versteigt. Ich kenne nur ganz wenige Menschen, mit denen mir das gelingt - diese nennt man "gute oder beste Freunde"! 
Das Gefühl bei solchen Forschungstouren ist erhebend! Es ist wie verliebt sein. Man kann es dummerweise auch nur allzu leicht damit verwechseln, was dann zu ungewünschten und schwierigen Situationen führen kann. Leider trägt auch unsere Kultur ihren Teil dazu bei, eine gute Freundschaft mit einem "verbotenen Verhältnis" in einen Topf zu werfen.